Die seltsame Krisenromantik

Oder: Wie die bürgerliche Gesellschaft von der extremen Rechten lernte, die Krise zu lieben.

Vortrag und Diskussion mit Fabian Jellonnek

20.02., 19 Uhr in der Kulturkneipe Sabot

Mitglieder der Reichsbürger- und Prepperszene rüsten sich für die Krise: Mit Dosennahrung, Waffen und Survivaltrainings. Von der Öffentlichkeit werden sie allzu oft als „Spinner“ verharmlost. Dabei sind sie mit ihrer Weltanschauung keineswegs allein. Längst ist das Gerede von “Untergang” und “Krise” in der bürgerlichen Gesellschaft angekommen: Vermögensberater*innen geben Tipps zur „Krisenvorsorge“ und Bücher mit Untergangs-Narrativen erobern die Bestseller-Listen. Derzeit erlebt diese Weltanschauung also eine besorgniserregende Konjunktur und verhalf nicht zuletzt Donald Trump ins Amt. In Deutschland trifft man auf sie vor allem bei der AfD – nicht nur bei Höcke, sondern gerade bei den vermeintlich „Gemäßigten“. Für die sog. “Neue Rechte”, wie die “Identitäre Bewegung”, gehört die Erzählung vom drohenden Untergang genauso wie bei der “alten Rechten” zum ideologischen Kern.

Fabian Jellonnek von achtsegel.org hat sich das Phänomen angeschaut und erklärt: Die „Politik der Krise“ ist nicht nur kurzfristige Legitimation für rechtsgerichtete Law&Order-Maßnahmen, sondern auch eine Agenda wider den gesellschaftlichen Fortschritt und der Gleichheit der Menschen, die zunehmend den gesellschaftlichen Diskurs beeinflusst.