„Frühsexualisierung“ bei den neuen Rechten oder was in der schulischen sexuellen Bildung wirklich passiert.


Vortrag am 08.11., 19 Uhr in der Kulturkneipe Sabot

In Hessen gibt es zahlreiche relativ erfolgreiche und breit unterstützte Proteste gegen Neue Rechte und die AfD. Gegen die sogenannte „Demo für Alle“ (DfA) bei der rechte und rechtskonservativ-christliche Kräfte ihre reaktionäre Propaganda gegen nicht-heteronormative Lebensentwürfe und angebliche „Frühsexualisierung“ in der Schule verbreiten, gab es jedoch erneut nicht besonders viel Gegenwind. Der Protest der DfA gegen die Bildungspläne ist jedoch massiv von Gedankengut geprägt, das dem der AfD in Hinsicht auf das Infragestellen sexueller Rechte in nichts nachsteht. Doch die Gefahr der vermeintlichen Hüter von Moral und Anstand, die sich angeblich so herzzerreißend um die Kinder sorgen, scheint nur wenigen bewusst.

Auch im pädagogischen Umfeld sind hin und wieder sehr kritische Stimmen zu vernehmen, wenn es darum geht, Heranwachsende auch sexuell zu bilden. Eltern fühlen sich in ihrer Erziehung beschnitten, befürchten Werteverfall und die Verführung zu sexuell ausschweifendem Verhalten.

Die Informationsveranstaltung widmet sich dem Reizwort “Frühsexualisierung” und der Realität der damit fokussierten sexuellen Bildung. Im Fokus stehen die Fragen, was von den Rechten unter “Frühsexualisierung” verstanden wird, wozu das Konstrukt dient und wie hierin sexuelle Bildung dargestellt wird. Gegen diese Darstellungen soll außerdem darüber aufgeklärt werden, was wirklich in der schulischen sexuellen Bildung passiert, wie sich diese auswirkt, und welche Rechte und Pflichten im Zusammenhang mit sexueller Bildung bestehen.

Die Referentin ist angehende Sexualwissenschaftlerin und berichtet aus einer Binnenperspektive der pädagogischen Forschung.

Dritter Teil der Reihe “Fight like a Lady*” in Kooperation mit Ladyfest Mainz Wiesbaden.

Im Vorfeld und Nachgang des Lady*Fest Mainz/Wiesbaden am 13.10. wollen wir im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zu den Themen Feminismus und Sexismus ein Schlaglicht auf aktuelle Kämpfe um geschlechtliche Identitäten, körperliche Selbstbestimmung und gegen patriarchiale Strukturen werfen. Die Aktualität dieser Themen ergibt sich aus dem Erstarken der regressiven Strömungen, welche die Bestrebungen der feministischen und emanzipatorischen Kämpfe mit populistischer Stimmungsmache in Frage stellen. Gleichzeitig sollen die Fallstricke betrachtet werden, die sich auch in emanzipatorischen Errungenschaften und Bewegungen auftun.

Weitere Termine und Themen:

09.10. | Es werden immer mehr! Die stille Revolution der Transgender! Ein Werkstattbericht von Steffi Schaaf

13.10. | Lady*Fest Mainz/Wiesbaden in der Kreativfabrik Wiesbaden

30.10. | Vortrag Bündnis für körperliche Selbstbestimmung Frankfurt: How to Abtreibung in Deutschland – Der Alltag der Abtreibung

27.11. | Vortrag Veronika Kracher: It’s not just boys‘ fun. Zum Geschlechterverhältnis in der radikalen Linken

04.12. | Vortrag Fantifa Frankfurt: “Pick-Up-Artists” oder organisierter Sexismus als eine “künstlerische Technik der Liebe”